Was ist gewaltfreie Kommunikation?
Eine ganz kurze Beschreibung: Gewaltfreie Kommunikation (GfK) geht auf ein Konzept des Psychologen Marshall B. Rosenberg zurück. Es soll Menschen dabei helfen, besser aufeinander einzugehen und Konflikte zu vermeiden. Und es soll uns dabei helfen, die eigenen Gefühle und Verhaltensweisen besser zu verstehen und unsere Bedürfnisse zu erkennen, die hinter ihnen stecken.

Mehr Empathie durch gewaltfreie Kommunikation
Wie kann ich mehr Mitgefühl für Andere lernen? Eine Möglichkeit ist es, uns selbst gegenüber mitfühlend und empathisch zu sein. Wenn wir dafür sorgen, dass es uns gut geht, wir ausgeglichen sind und Energie haben, dann erst können wir uns gut um andere Menschen kümmern, offen sein für deren Bedürfnisse.  Manchmal brauchen wir erst Selbst-Empathie, bevor wir Empathie geben können.

Wie funktioniert das mit der gewaltfreien Kommunikation?
Im allgemeinen gibt es hier 4 Schritte
Schritt 1 – Meine Beobachtung
Wir versuchen, das Gesagte möglichst neutral zu hören, ohne es zu bewerten. Das ist vielleicht der schwierigste Punkt, weil wir ja immer und alles bewerten, was wir sehen und hören. Und diese Bewertung ist natürlich alles andere als objektiv, wir sehen durch unsere ganz persönliche „Brille“.
Schritt 2 – Meine Gefühle
Was löst das Gesagte in mir aus? Bin ich jetzt wütend oder verletzt, entrüstet oder fühle ich mich klein?
Schritt 3 – Meine Bedürfnisse
Hinter jedem Gefühl steht ein Bedürfnis, z.B. nach Anerkennung, Liebe, Sicherheit, Macht. Hier darf ich auf Entdeckungsreise gehen „Auf welches Bedürfnis will mich dieses Gefühl gerade hinweisen?“
Schritt 4 – Ich formuliere eine Bitte
Die Bitte sollte ich nun möglichst konkret formulieren, ein „ich will nicht“ sollte vermieden werden.  Also z.B. „Ich wünsche mir, dass Du mich ausreden lässt.“

In der gesamten Kommunikation versuchen wir, Du-Botschaften (Du machst dies und jenes nicht…Du hörst mir nicht zu….Du lässt mich nicht ausreden) zu vermeiden. Stattdessen formulieren wir Ich-Botschaften, wie es mir geht, was ich fühle, was ich brauche. Und wir können auch unserem Gegenüber dabei helfen, sich selbst besser zu verstehen und ganz klar zu formulieren, was er/sie braucht.

Ich nenne diese Form der Kommunikation auch gerne „liebevoll“. Es geht doch auch in einem Streitgespräch nicht wirklich darum, der Sieger/die Siegerin zu sein. Denn dann gibt es auch einen Verlierer*in, und der oder die fühlt sich richtig schlecht. Geht es nicht vielmehr darum, eine Lösung zu finden, die sich für beide Seiten gut anfühlt?